enn schon die Mauern von Mykene beeindruckend waren - Tiryns übertrifft diesen Eindruck noch. Diese zyklopischen Mauern haben ihren Namen wirklich verdient und haben schon Pausanias in Erstaunen versetzt. Die Burg des sagenhaften Königs Eurystheus, für den Herkules die 12 Prüfungen bestehen musste.

 Tiryns war schon im 6. Jahrtausend v.Chr. besiedelt. Es hat sich in der Frühbronzezeit, Mitte des 3. Jahrtausends zu einem wichtigen kulturellen Zentrum entwickelt. Die heute Sichtbaren Bauten stammen großteils aus der Mykenischen Palastzeit, 1300 - 1200 a.C. Gegen 1200 wurde es wie so viele Zentren am Mittelmeer zerstört. Aber Tiryns war auch danach noch -im Gegensatz zu anderen Zentren der mykenischen Palastzeit - auch danach noch in der Nachpalastzeit bis 1050 v.Chr. präsent.

 Die Mythologie nennt Proitos, Urenkel des Danaos, dem Stammvater der Danaiden, als Gründer von Tiryns. Proitos übernahm zuerst von seinem Vater Abas die Herrschaft über Argos. Er wurde aber von seinem Zwillingsbruder Akrisios besiegt. Grund des Bruderzwists war die Liebe des Proitus zu Danae, aus der Perseus hervorging. Danae war die Tochter des Akrisios... Aber auch ein Orakel dürfte die Laune des Akrisios beeinflußt haben: Ihm wurde vorhergesagt, dass ihm einst sein Enkel Thron und Leben rauben werde. Deshalb sperrte er Danae weg. Die Legende nennt natürlich Zeus als Vater des Perseus, für den selbst bronzene Wände eines Kellergewölbes kein Hindernis sind. Als Goldregen zeugte er Perseus..

Immer empfehlenswert: Die Bibliothek des Apollodor, mit der Entstehung der Götter, Heldensagen und Erzählungen rund um Troja.

Link: Bibliothek des Apollodoros

 Der Aufgang zur Burg vom Westen

Erster innerer Ring. Im Hintergrund das Haupttor zur Oberburg

Kraggewölbe im Mauerring 

 

Norden ist in etwa links im Bild

Von oben auch gut zu sehen: Wenn man den kleinen Aufgang im Osten (unten) in der Mitte hochgeht, trifft man erst auf das Kraggewölbe und dann auf das Haupttor in der westlichen Außenmauer. Vor dem Haupttor befindet sich die Rampe, die früher als Aufgang diente. 

Das DAI führt seit langem ein Grabungsprojekt in Tiryns durch, geleitet von Professor Joseph Maran, Uni Heidelberg. Er führt damit eine lange Tradition weiter, denn die ersten Ausgrabungen wurden hier 1876 von Heinrich Schliemann durchgeführt.

dainst.org - Tiryns Projekte

 

Kraggewölbe in der Ostmauer, Eingang zur Ostgalerie. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen 2004 waren leider große Teile gesperrt.

Der Brunnengang, wenn ich mich richtig erinnere. Er war zu dieser Zeit gesperrt.

Blick auf die Mauer im westlichen Torbereich

 Der Aufgang ist wirklich beeindruckend. Was haben die Menschen der Bronzezeit erst empfunden, die diesen Weg zum Palast heraufgingen?

Offensichtlich waren es keine Erdbeben, die um 1200 die Zerstörung von Tiryns herbeiführten! Gilt dies auch für die anderen Zentren der mykenischen Kultur, für das Reich der Hethiter, Ugarit und all die anderen Staaten, die in dieser Zeit untergegangen sind? Wer mehr über Tiryns wissen möchte, dem empfehle ich folgende Seite der Uni Heidelberg.
Archäologische Forschungen in Tiryns (uni-heidelberg.de)

Link zur Uni Heidelberg mit Ergebnissen der neuen Ausgrabungen in der Akropolis von Tiryns.

Quellen:

Archäologische Forschungen in Tiryns (uni-heidelberg.de)

dainst.org - Tiryns Projekte

Bibliothek des Apollodoros