Zeus wie man ihn kennt - denkt man. Es könnte sich aber auch um Poseidon handeln, der entsprechend einen Dreizack, keinen Blitz schleudert. Der "Gott aus dem Meer" wurde 1926 am Kap Artemision nördlich von Euböa entdeckt. Beachtliche 209cm ist die Statue groß. Der Eindruck der kraftvollen Bewegung wird dadurch verstärkt, dass das linke, vordere Bein das Standbein ist.
Entstanden sein könnte das Werk um 460 v.Chr. Der Künstler ist nicht bekannt; es könnte sich aber um Myron handeln, dessen meist in Bronze gearbeiteten Statuen Jahrhunderte lang verehrt wurden. Der Diskuswerfer war im Original eine Bronze von Myron. Der Künstler wird als wesentlich für die Entwicklung hin zur Klassik angesehen, da er die starre Darstellung der alten Kouroi klar hinter sich lässt.
Dort wurde auch der "Reiter vom Kap Artemision" entdeckt. Beide Figuren sind eine der wenigen antiken Großbronzen, die sich bis heute erhalten haben. Der Wagenlenker von Delphi gehört auch dazu.
Aber auch die kleinbronzen sind mehr als sehenswert: Beispiel dieser Herkules.
Große Kunst in der Bronzensammlung
Wie auch diese Ringer aus der Kleinbronzen-Sammlung
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Wiege des Abendlandes
Griechenland war Ursprung und Verteidiger der Europäischen Kultur. Das humanistische Weltbild stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Keine verqueren Ideen wie Nation, Geld oder mystizistischen Unsinn. Wissenschaftliches Denken findet hier seinen Ursprung genauso wie die Demokratie.
Die Wissenschaftlichen Errungenschaften sind genauso erstaunlich wie die sozialen oder kulturellen. Wenn Eratosthenes im 3. Jahrhundert vor Christus den Erdumfang auf wahrscheinlich unter 5% genau gemessen hat und dabei implizit davon ausgeht, dass die Sonnenstrahlen parallel auf die Erde treffen, dann ist dies für ca. 1300 Jahre unerreicht. Erst um das Jahr 1000 wird in Persien ähnlich genau gerechnet; eventuell ausgehend von den Erkenntnissen von Eratosthenes. Gleichzeitig war Eratosthenes Vater aller Philologen.
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Selinunt
Benannt ist die vormals zu den wichtigsten griechischen Städten auf Sizilien zählende Stadt nach dem Sellerie, der in der Nähe des Flusses Selina besonders gut gedieh. Gegründet wurde die Stadt 628 v. Chr. von Megara Hyblaea im Osten der Insel. Selinunt soll überhaupt durch Landwirtschaft sehr reich geworden sein; es gab hier bald 8 Tempel. Diese Tempel sind leider alle durch Erdbeben zerstört worden; der sog. Heratempel oder Tempel E. wurde 1956 teilweise wieder aufgebaut. Die Stadt selber ist im Schachbrettmuster angelegt; man muss unweigerlich an römische Stadtplanung denken.
Die Geschichte der Stadt ist wechselhaft und kurz. 480v. Chr. stand Selinunt auf der Seite von Karthago - wohl vor allem wegen des ewigen Rivalen Segesta, das auf Seiten der Griechen kämpfte. Nach der Niederlage in der Schlacht von Himera hat sich Selinunt dann wohl nicht mehr mit Karthago verbündet. Erst 413 v. Chr. gegen Athen mit anderen sizilianischen Städten siegreich, wird die Stadt nur 4 Jahre später von den Karthagern 409 zerstört. Die Karthager ermorden nach der Eroberung einen Großteil der Einwohner; geschätzt werden über 10.000 Tote durch das karthagische Massaker. Danach gibt es eine kleinere punische Siedlung, die aber durch die Römer 250 v.Chr. endgültig zerstört wird.
Das DAI hat in Selinunt Grabungen durchgeführt; ein interessanter Bericht findet sich hier: Jahresbericht 2007
Der sog. Heratempel oder Tempel E
Reste des Tempels F
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Der 'Latomia del Paradiso - ein antiker Steinbruch im archäologischen Park von Syrakus. Oberhalb des Steinbruchs findet sich der Friedhof aus griechischen Zeiten - wo wohl auch Cicero seinerzeit das Grab des Archimedes wiederentdeckt hat...
"Non ego iam cum huius vita, quā taetrius, miserius, detestabilius excogitare nihil
possum, Platonis aut Archytae vitam comparabo, doctorum hominum et plane
sapientium, ex eadem urbe humilem homunculum a pulvere et radio excitabo, qui
multis annis post fuit, Archimedem. Cuius ego quaestor ignoratum ab Syracusanis,
cum esse omnino negarent, saeptum undique et vestitum vepribus et dumetis
indagavi sepulcrum. Tenebam enim quosdam senariolos, quos in eius monumento
esse inscriptos acceperam, qui declarabant in summo sepulcro sphaeram esse
positam cum cylindro."
Cic. Tusc. 5,64ff, aus http://www.archimedes-projekt.de/text%20cic%20grab%20des%20archimedes.htm
Das römische Theater von Syracusa
Das römische Theater von der gegenüberliegenden Seite betrachtet
Der Altar des Hieron II. Größter bekannter Altar der Antike mit 20,85 * 195m. (Höcker, Metzler Lexikon antiker Architektur). Hieron der II mag zur Übertreibung geneigt haben, er hat auch die Festung Euryalos auf ihre heute noch sichtbaren, gigantischen Ausmaße ausgebaut. Sicher aber hat die Stadt während seiner Regierung eine lange Blütezeit erlebt.
Hieron II soll - so Plutarch - mit Archimedes sogar verwandt gewesen sein. Hieron ist durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen; Während des Kriegs gegen Phyrros I. verbündete sich Rom mit Karthago. Dieser kam nach Sizilien um die Griechen gegen die angreifenden Karthager zu unterstützen - und sicher in der Hoffnung, hier eine solide Basis und Ressourcen für seinen Krieg gegen die Republik zu erhalten. 275 setzte Phyrros wieder nach Italien über um den Kampf gegen Rom weiter direkt zu führen, und dann bald den Krieg zu beenden. Hieron nutzte das Machtvakuum um die Herrschaft in Syrakus an sich zu reißen und sich zum strategos autokrator, zum obersten Feldherrn ausrufen zu lassen. 6 Jahre später wurde Hieron König; kämpfte erste gegen Rom, verbündete sich dann mit der Republik und leistete Hilfe in den punischen Kriegen.
Offensichtlich gefielen ihm große Dinge: er soll das größte Schiff der Antike bauen gelassen haben, das er aber später dem ägyptischen Pharao Ptolemaios III vermachte.
Mehr zu Hieron II gibt es hier zu lesen: DeWiki > Hieron II. von Syrakus
Das Theater ist heute noch in Benutzung - dies mag die Besichtigung etwas einschränken, ein Erlebnis ist es aber ohne Frage, hier eines der Stücke von Euripides oder Sophokles zu sehen.
Oberhalb des Theaters gibt es in den Stein gehauene Räume, in einem dieser Räume findet sich dieser wunderschöne Brunnen
Von Vitruv kennen wir die schöne Geschichte, wie Archimedes vom Badehaus nackt und laut 'Heureka' rufend durch die Strassen Syrakus zu seinem Haus gelaufen ist.Es war Hieron II, der ihm den Auftrag gab, einen Goldschmied der Unterschlagung von Gold zu überführen. Hieron hatte dem Godschmied eine genau abgewogene Menge Gold überlassen, damit dieser einen goldenen Kranz erstelle, den Hieron den Göttern weihen wollte. Der Goldschmied wurde, nachdem er das Werk erstellt hatte, der Unterschlagung bezichtigt; er solle ein Teil des Goldes beiseite geschafft und durch Silber ersetzt haben.
Da es sich bei dem goldenen Kranz um einen Kultgegenstand handelte, durfte Archimedes den Kranz nicht zerstören.
Im Bad kam ihm dann die zündende Idee, als sein sein Körper das Badewasser um so mehr zum Überlaufen brachte, je tiefer er sich in die Wanne setzte. Vom Baden auf die Wasserverdrängung von Körpern mit unterschiedlicher spezifischem Gewicht zu schließen - das ist schon eine beachtliche Leistung.Prof. Bartels, Antike Welt 6/07, S. 96: Vitruv, Lehrbuch der Architektur 9, Vorrede, 9ff, Plutarch, Leben des Marcellus 14, 12
Alte griechische Straße oberhalb des Theaters
Stufen des Theaters.
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