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Marmorstatuen

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DIe Knidische Aphrodite des Praxiteles hat wie kaum ein anderes Werk Einfluß auf die Kunstgeschichte genommen. Die erste bekannte Darstellung der nackten Aphrodite wurde umgehend so bekannt, daß sich in der Antike ein regelrechter Kunst-Tourismus nach Knidos entwickelt hat. Seit der Erschaffung dieser Statue wechselt der Fokus in der bildenden Kunst weg von der Darstellung des männlichen, hin zu der des weiblichen Körpers.

Das Original ist bis heute verloren. Allein der Gedanke, es könnte gerade wegen seiner Kunstfertigkeit und Anziehungskraft in den Brennöfen ignoranter Idioten gelandet sein, versetzt einem fast physischen Schmerz.Ein paar schöne Geschichten über die Statue am Ende. Das Original war gänzlich nackt; diese Statue hier ist von der knidischen Aphrodite inspiriert und datiert als römische Kopie ins 2. Jahrhundert: Die Aphrodite von Syrakus. Kopf und rechter Arm wurden von Canova ergänzt.

Praxiteles lebte ungefähr von 390 bis 320 in Athen. Etwas mehr als 200 Jahre vorher entsand dieser Kouros aus Sunion, der auf 600 v. Chr. datiert wird.

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Noch ganz ähnlich im Aufbau diese Statue aus dem Jahr 530 

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Die Inschrift auf dem Sockel lautet folgendermaßen:Mädchen soll ich immer genannt werden, denn. diesen Namen habe ich von den Göttern statt der Ehe erhalten. Aristion von Paros hat mich geschaffen. ca. 530 vor Christus. Der Sockel ist schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt gewesen, die Kore wurde erst 1972 gefunden.Es handelt sich um eine Grabestele. Die Figur hält eine Lotusblüte in der Hand. Es sind noch deutlich Farbreste der einst zinnoberfarbenen Bemalung des Kleids zu sehen, es war mit goldenen Sternen und Hakenkreuzen verziert. Ein Mäander-Muster ziert den Gürtel.

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Der Anavyssos oder Kroisos (Attika) Kouros. Die Grabstele stammt aus dem Jahr 520 vor Christus und ist 194 cm hoch. Ein spätes Beispiel eines strengen Kouros. Sicherlich kann man eine deutliche Auflockerung der Gestaltung erkennen; im Vergleich mit den Werken, die uns aus der Mitte des 5. Jahrhunderts überliefert sind, scheint er aber aus einer anderen Epoche zu stammen. Dennoch ein beeindruckendes Werk eines echten Könners.Auf der Basisplatte steht folgendes Distichon ("Zweizeiler"): Halte vor diesem Male und beweine den Tod des Kroisos, den der wilde Ares in des Kampfes vorderster Linie sterben ließ.

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Die Nike von Delos, 550 vor Christus

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Das Lächeln der Sphinx. Grabfigur ca 550 vor Christus

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Der wohl berühmteste Künstlerwettstreit der Bildhauerwelt - Wer erschafft die schönste Amazone?

Phidias, Polyklet, Phradmon und Kresilas sind die Protagonisten dieses von Plinius wiedergegebenen Wettstreits. Gewinnen sollte derjenige, dessen Statue von allen Beteiligten - nebst der eigenen - am häufigsten an zweiter Stelle genannt wird. Gewinner ist Polyklet, gefolgt von Phidias, dritter Platz geht an Kresilas und, last but not least, Phradmon auf Platz 4. Ob letzterer bei Plinius erwähnt ist, muß ich noch überprüfen. Es gibt noch eine fünfte Statue von Strongylion, der aber nicht als Teilnehmer überliefert ist. Der Wettkampf habe in Ephesos stattgefunden - deshalb spricht man von den "Ephesischen Amazonen". Die Statuen seien der Artemis im Tempel von Ephesos geweiht worden. Man spricht auch auf altdeutsch von den "Amazones volneratae"                             

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Es ist unklar, ob diese Statue von Polyklet oder Kresilas stammt -oder besser das Original dieser Kopie. Diese Kopie stammt vom römischen Bildhauer Sosikles, deren Namen sie auch trägt. Die Statue steht normalerweise im kapitolinischen Museum. Das Original war, wie alle Originale in Ephesos, aus Bronze gefertigt worden. Die Mehrheit der Autoren scheint eher zu Kresilas als Schöpfer zu tendieren. Der Grund liegt wohl in der raffinierteren und neuen Komposition des nächsten Werkes.                          

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Die sog. Sciarra Amazone wird am häufigsten mit Polyklet in Verbindung gebracht. Interessant ist die durchdachte, abwechslungsreiche Komposition: Betrachtet man die Gestaltung von 'unten nach oben', so fällt natürlich zuerst auf, daß Polyklet eine Säule als zusätzliche 'Stütze' verwendet. Es mag gut sein, daß beim Original in Bronze die Stütze deutlich dezenter ausgefallen ist.  Der Aufbau wird dadurch symmetrisch: Standbein, Spielbein, Säule. Die Nutzung der Säule macht eine stärkere Bewegungsdarstellung möglich; dies gilt nicht nur für die Frontal-, sondern auch für die Seitenansicht. Von vorne betrachtet, wirkt die Statue dynamischer als die Sosikles Amazone, da die Schulter über dem Spielbein abgesenkt ist. Von der Seite erkennt man, daß sich die Amazone etwas nach hinten neigt, genauer gesagt, die Komposition einen leichten Bogen beschreibt, dessen Scheitelpunkt etwa in Hüfthöhe liegt.

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Phidias -"zweiter Platz"- Amazone stützte sich laut Lukian von Samotasa in seinem Werk Imagines auf ihre Lanze- Die Mattei Amazone (Vatikan) wird meist als Kopie des Werks von Phidias beschrieben, unter Berufung des schon angesprochenen Hinweises auf die Lanze von Lukian.

Im Ganzen sieht man wie subjektiv der Versuch bleiben muß, eine 'Rangliste' dieser  Künstler aufzustellen. Alle drei Werke zeigen auch in der Kopie sehr interessante Gestaltungsmerkmale, von der künstlerischen Qualität - der sich die Meister dieser Zeit übrigens ohne Kompromisse verpflichtet fühlten -ganz zu schweigen.

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Eine kleine Kopie der Athena Parthenos. Leider hat sich kein Kunstwerk des Phidias im Original erhalten - wohl aber sein Ruhm als einer der größten -oder vielleicht der größte- Bildhauer überhaupt.

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Der Diadumenos - Eine sehr schöne römische Marmorkopie der ursprünglichen Bronzestatue des
Diademträgers.Die Statue zeigt meines Erachtens sehr schön, warum Polyklet so viel Wert auf den Kontrapost gelegt hat. Die Hüftachse gleicht das durch die unterschiedliche Beinhaltung entstehende Ungleichgewicht wieder aus, die Gestaltung der Figur wird praktisch von unten nach oben mit wechselnden Achsverläufen aufgebaut. Zugleich sind die Achen von Knien, Hüfte, Bauch Brust, Schultern, zweifellos auch der Arme, sowie die Blickachse alle auf einen zentralen Bereich um den rechten Unterarm und die rechte Hand ausgerichtet.Die ganze Komposition wirkt dadurch in sich geschlossen; und das obwohl man meint, den Bewegunsgablauf des Athleten geradezu sehen zu können. Besser wird man kaum die Theorie der künstlerischen Gestaltung mit der Praxis verbinden können.DIe Gesaltung wirkt weniger gedrungen als die oben abgebildete Amazone. Hier deutet sich eine Entwicklung an, die Lysipp, in der Tradition der Schule Polyklets stehend aufgegriffen und weitergeführt hat, und die wir häufig mit der griechischen Spätklassik verbinden. Die Proportionen ändern sich dahingehend, dass die Beine länger, der Kopf etwas kleiner in Relation zum Körper dargestellt wird.

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Praxiteles soll eine der schönsten Frauen seiner Zeit, Phryne, als Modell für seine Aphrodite genutzt haben. Eine der schönsten unter den vielen Geschichten über Phryne beginnt alles andere als positiv: Phryne wird der Gotteslästerung angeklagt und muss sich vor dem Aeropag verantworten, da sie ihre Schönheit mit der der Aphrodite verglichen haben soll. Derartige Anklagen waren zu keiner Zeit auf die leichte Schulter zu nehmen.

Ihre legendäre Verteidigungsstrategie ist einfach und genial. Sie legt zur Beweisführung vor dem rein männlichen Aeropag ihre Kleider ab - worauf sie umgehend freigesprochen wird...

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Eine andere Möglichkeit ist, daß Praxiteles Kratina, seine Geliebte, abgebildet hat. Jedenfalls war das Original nackt und hat Geschichten zufolge Zeitgenossen den Kopf verdreht.Von einem solchen Fall zeugt Benvenuto da Rimbaldis da Imola, dessen zwischen 1375 und 1380 entstandener Kommentar zur "Divina commedia" auch auf die Nennung Polyklets durch Dante eingeht:

"Auch sah ich in einem Privathaus zu Florenz eine wunderbare Marmorstatue, in der Haltung, in der einst die Venus dargestellt wurde. Es war nämlich ein höchst wohlgestaltetes nacktes Weib, das die linke Hand an die Scham und die rechte an die Brustwarzen hielt. Und man sagte, daß sie ein Werk des Polyklet sei. Das glaube ich nicht, denn Polyklet bildete, wie bereits gesagt wurde, in Erz und nicht in Marmor. Deswegen möchte ich Dich, Leser, noch wissen lassen, daß unser Dichter [d.i. Dante] viel besser und angemessener Praxiteles statt Polyklet gesagt hätte."   

Hierauf folgt die Anekdote von einem Jüngling, der sich unsterblich in die Venus des Praxiteles verliebte.Aus: http://www.uni-leipzig.de/%7ekuge/neu/zoellner/poliklet.htm

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Bronzestatuen

Zeus wie man ihn kennt - denkt man. Es könnte sich aber auch um Poseidon handeln, der entsprechend einen Dreizack, keinen Blitz schleudert. Der "Gott aus dem Meer" wurde 1926 am Kap Artemision nördlich von Euböa entdeckt. Beachtliche 209cm ist die Statue groß. Der Eindruck der kraftvollen Bewegung wird dadurch verstärkt, dass das linke, vordere Bein das Standbein ist.

Entstanden sein könnte das Werk um 460 v.Chr. Der Künstler ist nicht bekannt; es könnte sich aber um Myron handeln, dessen meist in Bronze gearbeiteten Statuen Jahrhunderte lang verehrt wurden. Der Diskuswerfer war im Original eine Bronze von Myron. Der Künstler wird als wesentlich für die Entwicklung hin zur Klassik angesehen, da er die starre Darstellung der alten Kouroi klar hinter sich lässt.

Dort wurde auch der "Reiter vom Kap Artemision" entdeckt. Beide Figuren sind eine der wenigen antiken Großbronzen, die sich bis heute erhalten haben. Der Wagenlenker von Delphi gehört auch dazu.

 Aber auch die kleinbronzen sind mehr als sehenswert: Beispiel dieser Herkules.

 Große Kunst in der Bronzensammlung

 Wie auch diese Ringer aus der Kleinbronzen-Sammlung

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Nationalmuseum von Athen

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Griechenland

Wiege des Abendlandes

Griechenland war Ursprung und Verteidiger der Europäischen Kultur. Das humanistische Weltbild stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Keine verqueren Ideen wie Nation, Geld oder mystizistischen Unsinn. Wissenschaftliches Denken findet hier seinen Ursprung genauso wie die Demokratie. 

Die Wissenschaftlichen Errungenschaften sind genauso erstaunlich wie die sozialen oder kulturellen. Wenn Eratosthenes im 3. Jahrhundert vor Christus den Erdumfang auf wahrscheinlich unter 5% genau gemessen hat und dabei implizit davon ausgeht, dass die Sonnenstrahlen parallel auf die Erde treffen, dann ist dies für ca. 1300 Jahre unerreicht. Erst um das Jahr 1000 wird in Persien ähnlich genau gerechnet; eventuell ausgehend von den Erkenntnissen von Eratosthenes. Gleichzeitig war Eratosthenes Vater aller Philologen.

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Selinunt

Selinunt

Benannt ist die vormals zu den wichtigsten griechischen Städten auf Sizilien zählende Stadt nach dem Sellerie, der in der Nähe des Flusses Selina besonders gut gedieh. Gegründet wurde die Stadt 628 v. Chr. von Megara Hyblaea im Osten der Insel. Selinunt soll überhaupt durch Landwirtschaft sehr reich geworden sein; es gab hier bald 8 Tempel. Diese Tempel sind leider alle durch Erdbeben zerstört worden; der sog. Heratempel oder Tempel E. wurde 1956 teilweise wieder aufgebaut. Die Stadt selber ist im Schachbrettmuster angelegt; man muss unweigerlich an römische Stadtplanung denken. 

Die Geschichte der Stadt ist wechselhaft und kurz. 480v. Chr. stand Selinunt auf der Seite von Karthago - wohl vor allem wegen des ewigen Rivalen Segesta, das auf Seiten der Griechen kämpfte. Nach der Niederlage  in der Schlacht von Himera hat sich Selinunt dann wohl nicht mehr mit Karthago verbündet. Erst 413 v. Chr. gegen Athen mit anderen sizilianischen Städten siegreich, wird die Stadt nur 4 Jahre später von den Karthagern 409 zerstört. Die Karthager ermorden nach der Eroberung einen Großteil der Einwohner; geschätzt werden über 10.000 Tote durch das karthagische Massaker. Danach gibt es eine kleinere punische Siedlung, die aber durch die Römer 250 v.Chr. endgültig zerstört wird.

Das DAI hat in Selinunt Grabungen durchgeführt; ein interessanter Bericht findet sich hier: Jahresbericht 2007

Der sog. Heratempel oder Tempel E

Tempel E

Reste des Tempels F

Reste des Tempels F

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