Der 'Latomia del Paradiso - ein antiker Steinbruch im archäologischen Park von Syrakus. Oberhalb des Steinbruchs findet sich der Friedhof aus griechischen Zeiten - wo wohl auch Cicero seinerzeit das Grab des Archimedes wiederentdeckt hat...
"Non ego iam cum huius vita, quā taetrius, miserius, detestabilius excogitare nihil
possum, Platonis aut Archytae vitam comparabo, doctorum hominum et plane
sapientium, ex eadem urbe humilem homunculum a pulvere et radio excitabo, qui
multis annis post fuit, Archimedem. Cuius ego quaestor ignoratum ab Syracusanis,
cum esse omnino negarent, saeptum undique et vestitum vepribus et dumetis
indagavi sepulcrum. Tenebam enim quosdam senariolos, quos in eius monumento
esse inscriptos acceperam, qui declarabant in summo sepulcro sphaeram esse
positam cum cylindro."
Cic. Tusc. 5,64ff, aus http://www.archimedes-projekt.de/text%20cic%20grab%20des%20archimedes.htm
Das römische Theater von Syracusa
Das römische Theater von der gegenüberliegenden Seite betrachtet
Der Altar des Hieron II. Größter bekannter Altar der Antike mit 20,85 * 195m. (Höcker, Metzler Lexikon antiker Architektur). Hieron der II mag zur Übertreibung geneigt haben, er hat auch die Festung Euryalos auf ihre heute noch sichtbaren, gigantischen Ausmaße ausgebaut. Sicher aber hat die Stadt während seiner Regierung eine lange Blütezeit erlebt.
Hieron II soll - so Plutarch - mit Archimedes sogar verwandt gewesen sein. Hieron ist durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen; Während des Kriegs gegen Phyrros I. verbündete sich Rom mit Karthago. Dieser kam nach Sizilien um die Griechen gegen die angreifenden Karthager zu unterstützen - und sicher in der Hoffnung, hier eine solide Basis und Ressourcen für seinen Krieg gegen die Republik zu erhalten. 275 setzte Phyrros wieder nach Italien über um den Kampf gegen Rom weiter direkt zu führen, und dann bald den Krieg zu beenden. Hieron nutzte das Machtvakuum um die Herrschaft in Syrakus an sich zu reißen und sich zum strategos autokrator, zum obersten Feldherrn ausrufen zu lassen. 6 Jahre später wurde Hieron König; kämpfte erste gegen Rom, verbündete sich dann mit der Republik und leistete Hilfe in den punischen Kriegen.
Offensichtlich gefielen ihm große Dinge: er soll das größte Schiff der Antike bauen gelassen haben, das er aber später dem ägyptischen Pharao Ptolemaios III vermachte.
Mehr zu Hieron II gibt es hier zu lesen: DeWiki > Hieron II. von Syrakus
Das Theater ist heute noch in Benutzung - dies mag die Besichtigung etwas einschränken, ein Erlebnis ist es aber ohne Frage, hier eines der Stücke von Euripides oder Sophokles zu sehen.
Oberhalb des Theaters gibt es in den Stein gehauene Räume, in einem dieser Räume findet sich dieser wunderschöne Brunnen
Von Vitruv kennen wir die schöne Geschichte, wie Archimedes vom Badehaus nackt und laut 'Heureka' rufend durch die Strassen Syrakus zu seinem Haus gelaufen ist.Es war Hieron II, der ihm den Auftrag gab, einen Goldschmied der Unterschlagung von Gold zu überführen. Hieron hatte dem Godschmied eine genau abgewogene Menge Gold überlassen, damit dieser einen goldenen Kranz erstelle, den Hieron den Göttern weihen wollte. Der Goldschmied wurde, nachdem er das Werk erstellt hatte, der Unterschlagung bezichtigt; er solle ein Teil des Goldes beiseite geschafft und durch Silber ersetzt haben.
Da es sich bei dem goldenen Kranz um einen Kultgegenstand handelte, durfte Archimedes den Kranz nicht zerstören.
Im Bad kam ihm dann die zündende Idee, als sein sein Körper das Badewasser um so mehr zum Überlaufen brachte, je tiefer er sich in die Wanne setzte. Vom Baden auf die Wasserverdrängung von Körpern mit unterschiedlicher spezifischem Gewicht zu schließen - das ist schon eine beachtliche Leistung.Prof. Bartels, Antike Welt 6/07, S. 96: Vitruv, Lehrbuch der Architektur 9, Vorrede, 9ff, Plutarch, Leben des Marcellus 14, 12
Alte griechische Straße oberhalb des Theaters
Stufen des Theaters.
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Keine andere griechische Festung ist besser erhalten. Sie ist 7 km von Syrakus entfernt - eine ganz schöne Strecke, wenn man bedenkt, dass die Parabolspiegel des Archimedes hier gestanden haben.
Es heißt, die Legionäre der römischen Flotte ergriff nicht beim Anblick der griechischen Soldaten, wohl aber bei dem eines auf der Stadtmauer spazierenden weißhaarigen Mannes die Frucht.. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass Archimedes in vielen Fragen -oder besser Antworten- der Mathematik und Physik seiner Zeit mehr als 1500 Jahre voraus war. Was würden wir von einem Menschen mit Kenntnissen, die aus dem Jahre 3500 zu kommen scheinen, denken?Letzten Endes hat aber wieder einmal der Krieg die Menschheit einer ihrer großen Chancen beraubt. Was wäre wenn .. Dampfmaschine und Infinitesimalrechnung schon damals Verbreitung gefunden hätten ?
Castello Eurialo - nach Diodor wurde die 30 Stadien / 5,7 km lange Nordmauer in nur 20 Tagen gebaut. Wer glaubt, das sei unmöglich für die alten Griechen gewesen, der möge dem unten angegebenen link folgen...http://www.dainst.org/index.php?id=573&sessionLanguage=de
Unterhalb der Festung
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Über 5000 Gräber sollen es sein, die die Sikuler in Pantalica angelegt haben. Die Stadt der Sikuler befand sich oberhalb der Nekropole; von ihr haben sich aber wohl keine sichtbaren Zeugnisse erhalten. In einigen Grabhöhlen, die wohl als Kirchen genutzt wurden, finden sich noch Fresken aus der Spätantike im byzantinischem Stil. Die Schluchten von Anapo und Calcinara sind den Abstieg wert.
Schlucht des Flusses Anapo. Seine Quelle liegt in den Monti Iblei; er ist also keine 50 km lang. Anapos, der Flussgott, ist mit Ciane, der Nymphe verbunden. Kein Wunder, teilen sich doch beide das Mündungsdelta.
Eingang zu einer der unzähligen Grabhöhlen
In der Schlucht des Anapo
Ein kleiner Teich in der Schlucht des Anapo. Das Wasser ist glasklar, aber sehr, sehr kalt...
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Cyane, eine Najade, versuchte verzweifelt aber letztendlich vergeblich die Entführung der Persephone durch Hades zu vereiteln. Hades verwandelte sie zur Strafe in eine Quelle, die man heute einige Kilometer süd-westlich von Syrakus bewundern kann. Dies ist meines Wissens die einzige Region, in der in Europa Papyrus wild wächst.
Der Papyrus ist wahrscheinlich ein Geschenk von Ptolemaios II., Sohn des Ptolemaios Soter und der Berenice, an Hieron II gewesen.
Der Weg um das Quellgebiet herum ist einige Kilometer lang - was einem aber kaum auffallen wird, denn er ist wunderschön und einzigartig..
Papyrus - nicht nur nützlich sondern auch schön
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Pompeii
Durch die Briefe des Gaius Plinius Caecilius Secundus ("der Jüngere") an Tacitus wissen wir von den näheren Umständen des Unglücks, das sich am 24. August 0079 nach Christi Geburt zugetragen hat. Die Katastrophe selbst hat der Nachwelt einen einzigartigen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.
"Du wünschst, dass ich Dir über den Tod meines Oheims schreibe, damit Du ihn der Nachwelt um so getreuer berichten kannst. (...)
Er befand sich zu Miseum [Anm.: Stadt bei Cumae in Campanien, heute nur Ruinen] und befehligte die kaiserliche Flotte. Am 24. August um 1 Uhr Mittags meldete ihm meine Mutter, es zeige sich eine Wolke von ungewöhnlicher Größe und Gestalt. (...) Eine Wolke -es war nicht genau zu unterscheiden von welchem Berge sie kam, erst später erfuhr man, dass es der Vesuv war- welche einem Baume und zwar einer Fichte nicht unähnlich schien -denn sie zeigte gleichsam einen hohen Stamm, der sich in mehrere Äste ausbreitete- stieg auf. (...)
Er liess die Vierruderer in See bringen und bestieg sie selbst mit, um nicht nur jenen sondern auch vielen Anderen -denn die Küste war durch ihre angenehme Lage stark bevölkert- zu Hilfe zu kommen. (...)
Schon fiel die Asche, je mehr er sich näherte, dest heisser und dichter in die Schiffe, schon stürzten selbst Bimssteine; schwarze, verbrannte und durch die Hitze geborstene Steinmassen herab; schon machte ihm das plötzlich seicht gewordene Wasser und ein Einsturz des Berges die Küste unzugänglich. (...)
[Anm: Plinius d.Ä. sucht in der Folge seinen Freund Pompeianus in Stabae (heutiges Castellamare) in dessen Latifundien auf, isst und schläft sogar dort.]
Inzwischen leuchteten aus dem Vesuv an mehreren Stellen grosse Flammen hervor, deren Glanz und Feinheit durch die nächtliche Finsternis noch erhöht wurde.(...)
Aber schon hatte hatte sich der Hof, welcher zu dem Zimmer führte, mit Asche und Steinen so sehr angefüllt, dass bei längerem Aufenthalt darin der Ausgang nicht mehr möglich gewesen wäre. (...) Man beratschlagte nun, ob man im Haus bleiben oder ins Freie gehen sollte, denn das Gebäude zitterte bereists von den häufigen und starken Stößen, und schien, gleichsam aus den Fugen gehoben, bald hier- bald dorthin zu wanken; andererseits fürchtete man im Freien das Herabfallen wenn auch leichter und ausgebrannter Bimssteine. (...) Man legte zum Schutz gegen die Steine Kissen um den Kopf und band sie mit Tüchern fest. Schon war es andernorts lichter Tag, hier aber noch dichte und schwarze Nacht. (...) Man beschloss an die Küste zu gehen und nachzusehen, ob das Meer schon befahrbar sei; allein dies war immer noch sehr ungestüm. Hier legte sich mein Oheim auf ein ausgebreitetes Tuch (...) Durch zwei Diener gestützt erhob er sich, sank aber sogleich tot nieder, indem ihm, wie ich vermute, durch den dichten Dampf der Atem genommen(...)
Die Naturgeschichte, C. Plinius Caecilius an seinen Freund Tacitus, VI. Buch, 16. Brief.
Im Hintergrund der Übeltäter
cave canem!
Nicht im "casa delle colombe", dem "Haus der Tauben", wie man denken könnte - sondern im "Casa del Fauno", dem Haus des Faun" findet man diese beiden diebischen Tauben auf dem Fußboden, die gerade eine Halskette zu entwenden scheinen.
Und hier die Statue, dem das Haus seinen Namen zu verdanken hat..
Getreidemühlen einer Bäckerei
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